Der DAX zeigte sich nach drei Handelstagen im Minus am Dienstag zunächst im Plus. Ein Experte sprach von einer überverkauften Markttechnik im Leitindex. Der DAX stieg um 1,26 Prozent auf 20.039,69 Punkte und testete die wichtige 200-Tage-Linie. Unterstützung kam aus Asien, wo die Kurse deutlich stiegen. In Tokio erholten sich die Kurse um 6 Prozent nach Ankündigung von Handelsgesprächen zwischen Japan und den USA. Die Lage bezüglich Zöllen bleibt jedoch unübersichtlich.
Am Vortag verlor der DAX zeitweise massive 10 Prozent und schloss letztlich 4,13 Prozent niedriger. Am 18. März erreichte der Leitindex noch einen Höchststand, bevor er stark zurückfiel. Schnäppchenjäger griffen bei unter 18.500 Punkten zu, nachdem der DAX seit Mittwoch mehr als 17 Prozent verloren hatte. Das bisherige Jahresplus wurde zwar ausradiert, aber der Aufwärtstrend seit 2022 konnte verteidigt werden.
Charttechniker Martin Utschneider sprach von einer überverkauften Markttechnik im DAX und einer bevorstehenden „technischen Gegenbewegung“. Trotzdem bleiben Mittelfrist- und Kurzfristtrend gebrochen, da der Leitindex in einem durch Unsicherheit und Verkaufspanik geprägten Umfeld bleibt. Am 2. April startete US-Präsident Donald Trump einen Handelskrieg mit einer Zollflut. Die Eskalation zwischen den USA und China nimmt an Fahrt auf, während die EU versucht, mit den USA einen Deal zu erreichen.
Investmentanalyst Martin Güth von der Landesbank Baden-Württemberg betonte, dass die Eskalationsspirale zwischen den USA und China sich schnell dreht. China rechnet nicht mehr mit einem baldigen Deal mit den USA. Die Situation bleibt also weiterhin unsicher und volatil. Der DAX zeigt sich nach den negativen Handelstagen wieder im Aufwärtstrend, wobei die Entwicklung stark von den internationalen Handelsbeziehungen und politischen Entscheidungen abhängt.