Der DAX wird voraussichtlich am Montag mit deutlichen Gewinnen in die verkürzte Handelswoche nach Ostern starten. Am 18. März erreichte der deutsche Leitindex mit 23.476,01 Punkten einen neuen Höchststand vor der Bundestagsabstimmung über das Finanzpaket. Am 6. März schloss der DAX bei 23.419,48 Punkten mit einem neuen Allzeithoch.
Die Kursgewinne werden durch eine weitere Entspannung im globalen Handelsstreit verursacht. Die US-Regierung plant, auf Sonderzölle für bestimmte elektronische Produkte wie Smartphones aus Ländern wie China zu verzichten. Börsen in Asien reagierten ebenfalls mit starken Zuwächsen auf diese Ankündigungen.
In den USA schlossen die Börsen am Freitag ebenfalls deutlich höher. Laut Stratege Mislav Matejka von JPMorgan ist der US-Aktienmarkt jedoch noch nicht über den Berg. Eine Rezession sei nur zur Hälfte eingepreist, so Matejka.
Aufgrund der Unsicherheit im Zusammenhang mit den Zöllen fällt es Anlegern zunehmend schwer, vernünftig zu investieren. Selbst US-Staatsanleihen, die traditionell als sichere Häfen gelten, werden gemieden. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank, spricht von einem Vertrauensverlust gegenüber der US-Wirtschaft, der unabhängig von zukünftigen Zollsätzen bestehen bleibt.
Die Risiken im Zusammenhang mit dem Handelskonflikt könnten die Entscheidungen der großen Notenbanken beeinflussen. Die EZB wird voraussichtlich am Gründonnerstag den Leitzins um weitere 0,25 Prozentpunkte senken. Die Commerzbank sieht aufgrund der Zoll-Kapriolen von US-Präsident Trump erhöhte Risiken für Wirtschaftswachstum und Inflation.
Es ist fraglich, ob niedrigere Zinsen angesichts der aktuellen politischen Unsicherheit in den USA Aktienkäufe attraktiver machen werden. Die Commerzbank erwartet, dass die negativen Auswirkungen der Unsicherheit den Ausblick für Aktien in den kommenden Wochen trüben werden. Analysten könnten beginnen, ihre optimistischen Prognosen für Unternehmensgewinne zu senken.