Der DAX zeigt zum Ende einer turbulenten Börsenwoche ein freundliches Bild. US-Präsident Donald Trump hat die kürzlich verhängten Sonderzölle für die meisten Länder ausgesetzt, was zu teils heftigen Kursausschlägen führte. Die beginnende US-Berichtssaison rückt nun in den Fokus der Anleger. Der deutsche Leitindex verzeichnet ein Wochenplus von knapp 0,9 Prozent, während der EuroStoxx 50 ähnlich stark erwartet wird.
Die Zollpolitik von Trump sorgt weiterhin für Unsicherheit an den Märkten, da Konjunktursorgen nicht abnehmen. Die EU-Kommission hat ihre geplanten Gegenzölle vorerst ausgesetzt, jedoch bleibt ein pauschaler Zollsatz von 10 Prozent bestehen. Trump hat zudem die Zölle für chinesische Einfuhren erhöht, was die Sorgen um die Weltwirtschaft verstärkt. Der DAX hat die 200-Tage-Durchschnittslinie überwunden, jedoch noch nicht die 100-Tage-Linie. Das fehlende Unterstützung von den Übersee-Börsen verschärft die Lage zusätzlich.
Am Freitag stehen Unternehmensnachrichten aus Deutschland eher aus der zweiten und dritten Börsenreihe an. Gerresheimer verzeichnet dank der Übernahme der italienischen Bormioli Pharma ein kräftiges Wachstum im ersten Quartal. Die Zahlen sind jedoch nur bedingt positiv, da es aus eigener Kraft ein Erlösminus gab. Der Konkurrent SCHOTT Pharma überzeugt mit überraschend guten Ergebnissen für das vergangene Geschäftsquartal und bestätigt seine Jahresziele. HAMBORNER REIT plant eine geringere Gewinnausschüttung an die Aktionäre, was negativ aufgenommen wird. HelloFresh verzeichnet vorbörsliche Kursverluste aufgrund einer Abstufung der US-Bank JPMorgan aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage und der Zoll-Geschehnisse.
Insgesamt bleibt die Situation an den Märkten durch die erratische Zollpolitik von Donald Trump und die damit verbundenen Konjunktursorgen weiterhin unsicher. Die Unternehmensnachrichten aus Deutschland bieten gemischte Signale, wobei positive Entwicklungen bei einigen Firmen zu verzeichnen sind. Anleger sollten die Lage weiterhin genau beobachten und auf mögliche Entwicklungen sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene vorbereitet sein.