Der DAX erlebte am Donnerstag eine Erholungsrallye, nachdem der amerikanisch-europäische Zollstreit vorläufig entschärft wurde. Der Index stieg um mehr als 8 Prozent auf 21.300 Punkte, traf aber auf Widerstand an der 100-Tage-Durchschnittslinie. Nachdem Trump die länderspezifischen Sonderzölle für 90 Tage aussetzte, stiegen die Kurse. Die EU-Kommission beschloss, geplante Gegenzölle vorerst nicht zu erheben, was jedoch keinen Einfluss auf die Aktienkurse hatte. Analysten warnen vor Euphorie, da der Zollkrieg nur ausgesetzt ist und Trump weiterhin mit markigen Sprüchen agieren werde.
Der MDAX stieg um 4,55 Prozent auf 25.996,84 Punkte, während der EuroStoxx 50 um 5,6 Prozent zulegte. In Asien stiegen die Kurse ebenfalls kräftig, trotz der chinesischen Gegenzölle für US-Waren. Anleger griffen vor allem bei zuletzt gebeutelten Papieren zu, wie beispielsweise Infineon und WACKER CHEMIE. Finanz- und Industrietitel waren ebenfalls gefragt. Die Aktien von ProSiebenSat.1 fielen hingegen, nachdem die US-Bank JPMorgan sie abgestuft hatte. Volkswagen verzeichnete nach vorläufigen Quartalszahlen einen Anstieg um 2,9 Prozent, obwohl die Erwartungen verfehlt wurden.
Experten warnen vor den langfristigen Auswirkungen des Zollstreits, insbesondere aufgrund der Unsicherheiten in Bezug auf die Handelsbeziehungen zwischen den USA und China. Anleger sollten daher vorsichtig bleiben und die Entwicklungen aufmerksam verfolgen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Handelsspannungen in den kommenden Wochen weiterentwickeln werden und wie sich dies auf die globalen Finanzmärkte auswirken wird.