Die jüngsten Entwicklungen auf dem Anleihemarkt waren turbulent, beeinflusst von Wirtschaftsindikatoren, Zentralbankpolitik und geopolitischen Ereignissen. Investoren stehen vor Herausforderungen, da der US-Arbeitsmarktbericht vom Juni zwar ein starkes Beschäftigungswachstum zeigte, aber auch Schwachstellen aufwies. Die Maßnahmen der Zentralbanken, insbesondere die der Fed und der EZB, spielen eine entscheidende Rolle in der Entwicklung des Anleihemarktes. Die Balance zwischen Zinspolitik und Wirtschaftsunterstützung wird die Anleiherenditen in den nächsten Monaten maßgeblich beeinflussen.
Es ist wichtig, Portfolios auf Themen auszurichten, die die Märkte im zweiten Halbjahr 2024 beeinflussen könnten. Die Anleihemärkte erscheinen weiterhin attraktiv, gestützt durch ein Wirtschaftsszenario mit sinkenden Inflationsraten. In Europa wird mit weiteren Zinssenkungen gerechnet, während die Erwartungen für die US-Notenbank auf die Zeit nach dem Sommer verschoben wurden. Das Portfolio-Team bevorzugt ein Exposure in deutschen Staatsanleihen und Übergewichtung in US-amerikanische und britische Staatsanleihen für Diversifizierung.
Die gute Haushaltslage Deutschlands spricht für die Staatsverschuldung mit niedrigen Staatsschuldenquoten. Die Haushaltsanpassungen sind auf interne verfassungsrechtliche Anforderungen zurückzuführen, und einige stimmen für eine weitere fiskalische Expansion. Die jüngsten Straffungsmaßnahmen der EZB haben zu einer Korrektur bei deutschen Staatsanleihen geführt, wodurch sie im Vergleich zu anderen europäischen Staatsanleihen günstiger wurden. Zinssenkungen könnten Impulse für den Markt sein, da die Inflation sich den Zielvorgaben der Zentralbanken annähert.
Die rasche Annäherung der Inflation an die Zielvorgaben der Zentralbanken wird für festverzinsliche Anlageklassen im kommenden Jahr ein wichtiger Impulsgeber sein. Der globale anhaltende disinflationäre Trend deutet darauf hin, dass die Zentralbanken von den restriktiven Zinsniveaus abweichen könnten. Die mittelfristigen Aussichten für die Anleihemärkte sind gut, da der Lockerungszyklus weitergehen könnte als erwartet. Der US-Markt wird interessant, da das Ausmaß des Zinssenkungszyklus Raum für Überraschungen bietet. Die Entwicklung der Staatsanleihen in Europa und den USA wird positiv erwartet, basierend auf der Annahme, dass die Zentralbanken mit Zinssenkungen beginnen.