Die Corporate Hybrids, also Nachranganleihen von Industrieunternehmen, haben im Jahr 2024 eine starke Kursentwicklung gezeigt und gehören zu den Gewinnern im Anleihenuniversum. Mit einem Kurszuwachs von über sechs Prozent auf EUR-Basis bis Mitte August übertreffen sie Investment Grade-Anleihen und High Yield-Bonds. Trotz des niedrigeren Ratings aufgrund des Nachrangs bieten die Hybrids attraktive Kupons, da die Emittenten solide Unternehmen mit guter Bonität sind. Die Marktaktivität war vor der Sommerpause lebhaft, mit neuen Emittenten wie Alstom und A2A, die das Universum erweiterten. Im Real Estate Bereich hatten Unternehmen wie Aroundtown und Grand City Erfolg durch den Umtausch bestehender Hybrids in Neuemissionen. Die starke Nachfrage wurde genutzt, um das Fonds-Portfolio zu optimieren.
Eine neue Methodik von Moody’s für das Rating von Corporate Hybrids, die US-amerikanischen Hybrids 50 Prozent Eigenkapitalanrechnung einräumt, hat zu neuen Strukturen geführt. Unternehmen wie Dominion Energy und Enbridge haben in USD Hybrids emittiert, was das Universum erweitert. Trotz der niedrigen Risikoprämien wird zur Vorsicht für den weiteren Jahresverlauf gemahnt, und eine selektive Herangehensweise an solide Firmen in defensiven Sektoren wird bevorzugt. Die Zins- und Spread-Kurven sowie die Währungsmärkte werden genau beobachtet, um die Positionierung anzupassen. Die Märkte für Unternehmensanleihen werden derzeit von hohen Gesamtrenditen und leicht erhöhten Credit Spreads gestützt, während die laufende Berichtssaison auf ein etwas schwächeres Umfeld hindeutet. Die Bilanzsituation der Unternehmen ist jedoch zufriedenstellend.
Die globale Zinssituation zeigt einen klaren Abwärtstrend, nachdem es seit dem Herbst 2023 mehr Zinssenkungen als -erhöhungen gegeben hat. Vor allem in Schwellenländern sowie Industrieländern wie der Schweiz, Kanada, der Eurozone und Schweden wurden Leitzinssenkungen vorgenommen. Die Erwartung ist, dass auch andere große Notenbanken wie die US-Notenbank Fed folgen werden. Obwohl einige Länder noch restriktive Leitzinsen haben, bieten die Zinssenkungen eine Unterstützung für die Konjunktur und die Anleihenmärkte. Es ist wichtig, die Entwicklungen genau zu beobachten, da geopolitische Risiken und fragile Verbrauchersituationen die Märkte beeinflussen können. Insgesamt bleibt die Situation auf den Anleihenmärkten stabil, und die Unternehmen zeigen weiterhin solide Performance.