Der DAX gab am Mittwoch im global schwachen Marktumfeld weiter nach, konnte seinen Anfangsverlust aber etwas eindämmen. Der MDAX fiel ebenfalls, während der EuroStoxx 50 um 1,3 Prozent sank. Nachdem der Dax am Dienstag kurz vor der Marke von 19.000 Punkten abgedreht hatte, setzten Gewinnmitnahmen ein, die durch enttäuschende Stimmungsdaten aus der US-Industrie verstärkt wurden. In Asien sorgte der Kursrutsch des japanischen Nikkei 225 für Unruhe, doch Experten mahnen vor überzogenen Reaktionen.
Der September gilt als saisonal schwieriger Börsenmonat, und der monatliche Arbeitsmarktbericht in den USA könnte wegweisend für die Zinssenkungserwartungen der US-Notenbank Fed sein. Die Landesbank Helaba erwartet daher keinen erneuten Angriff des Dax auf die 19.000-Punkte-Marke bis zum Freitag. Index-Radar warnt jedoch davor, die jüngsten Verluste überzubewerten, da sie nach der kräftigen August-Rally und technischer Überhitzung normal seien. Stimmungsdaten aus dem Dienstleistungssektor der Eurozone für den August zeigten eine Aufhellung, wurden jedoch nach unten revidiert.
Die Commerzbank-Aktien fielen um 1,3 Prozent, da der Staat plant, seine Beteiligung am Finanzhaus zu reduzieren. Im Halbleitersektor gab es Verluste, wobei Infineon im Dax um 4,6 Prozent und Aixtron im MDAX um 2,6 Prozent sanken. Immobilienwerte wie Vonovia, TAG und LEG gehörten zu den größten Gewinnern. Die Wachstumssorgen aufgrund schwacher Wirtschaftsdaten führten zu der Hoffnung, dass die US-Notenbank Fed und die EZB die Zinsen senken werden, was den Immobiliensektor stark unterstützen könnte.
Die Deutsche Börse erreichte dank einer positiven Empfehlung der Barclays-Bank ein Rekordhoch und gewann zuletzt 1,3 Prozent. Der Euro bewegte sich bei 1,1042 US-Dollar kaum. Die Kurse deutscher Bundesanleihen stiegen, die Umlaufrendite fiel von 2,32 auf 2,24 Prozent. Der Bund-Future stieg um 0,19 Prozent. Insgesamt war der Mittwoch von globalen Marktschwankungen geprägt, während Anleger gespannt auf den Arbeitsmarktbericht in den USA und die möglichen Auswirkungen auf die Geldpolitik der Fed blickten.