Die politischen Turbulenzen in den USA haben auch Auswirkungen auf die europäischen Börsen gehabt. US-Präsident Donald Trump griff erneut den Notenbankchef Jerome Powell an, was zu großen Kursverlusten an den New Yorker Börsen führte. Der DAX gab am Dienstag um ein halbes Prozent auf 21.100 Punkte nach, obwohl sich der Leitindex zuvor von einem Tief bei rund 18.500 Zählern erholt hatte. Trump drängte die Fed erneut zu Zinssenkungen und bezeichnete Powell als „großen Loser“. In diesem Umfeld stieg der Goldpreis erstmals in der Geschichte über die Marke von 3.500 US-Dollar.
Der MDAX und der EuroStoxx 50 zeigten ebenfalls negative Entwicklungen. Zu den größten Verlierern im DAX zählte Rheinmetall mit einem Minus von 3,6 Prozent, möglicherweise aufgrund der erhöhten Produktion von Geschossen durch den britischen Rüstungskonzern BAE Systems. Siemens Energy verlor 1,5 Prozent, nachdem die Aktien vor Ostern auf ein Rekordhoch gestiegen waren. Die Commerzbank verzeichnete leichte Gewinne, da Auflagen der italienischen Regierung eine mögliche Übernahme der Banco BPM durch UniCredit gefährden.
Die Aktien des Labor- und Pharmaausrüsters Sartorius führten die DAX-Liste mit einem Plus von fast 5 Prozent an. Dies war auf die überraschend guten Quartalszahlen des US-Konkurrenten Danaher zurückzuführen. Die Quartalsbilanzen rücken auch am deutschen Aktienmarkt in den Fokus, wobei die Ergebnisse von SAP mit Spannung erwartet werden. Die SAP-Aktien verloren am Ende des DAX 4 Prozent, nachdem sie seit dem Rekordhoch im Februar rund ein Viertel eingebüßt hatten.
Am SDAX-Ende fielen die Aktien von Ceconomy um rund elf Prozent. Die politischen Unruhen in den USA und die Unsicherheiten an den Börsen spiegelten sich in den europäischen Märkten wider. Trumps Forderungen nach Zinssenkungen und die Kritik an Powell belasten die Stimmung und könnten weitere Marktschwankungen verursachen. Die Anleger beobachten gespannt die Quartalsberichtssaison, während sie auf klare Signale aus den USA und der Fed warten.