Der DAX konnte sich nach einer acht tägigen Gewinnstrecke am Donnerstag kurzzeitig über 18.000 Punkte erholen. Die Hoffnung auf Zinssenkungen in den USA hat die Anleger dazu veranlasst, wieder in Aktien zu investieren. Trotzdem halten sich die Gewinne des Dax bei 0,4 Prozent auf 17.950 Punkte aufgrund von dünnen Umsätzen im klassischen Sommerloch. Die Preis- und Inflationsdaten aus den USA haben die Märkte beruhigt und die Börsen weltweit gestützt. Die US-Notenbank Fed wird nun erwartet, bald die Zinsen zu senken. Die Vorgaben von den Überseebörsen sind positiv, mit einem Fokus auf die Umsätze im Einzelhandel im Juli.
Der MDAX lag moderat im Plus mit 0,1 Prozent und der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 0,3 Prozent. Im DAX blieben die Kursausschläge der einzelnen Aktien begrenzt. RWE führte mit einem Plus von 2,7 Prozent an der Spitze. Hannover Rück setzte die Aufwärtsbewegung mit einem Plus von 1,4 Prozent nach starken Quartalszahlen fort. In der zweiten Reihe beeinflussten Analystenkommentare das Geschehen. HelloFresh stieg um 6,5 Prozent auf den höchsten Stand seit April, nachdem das Bankhaus Metzler die Verkaufsempfehlung strich. Im SDAX lagen IONOS mit einem Plus von 4,2 Prozent vorne, nachdem die Investmentbank Morgan Stanley die Papiere des Internetanbieters auf „Übergewichten“ angehoben hatte. Metro stieg um 5,4 Prozent nach einem gestiegenen Umsatz im dritten Geschäftsquartal.
Die Aktien von Baywa stiegen um 6,5 Prozent, nachdem der Mischkonzern mit einer kurzfristigen Finanzspritze von über einer halben Milliarde Euro durch Gläubigerbanken und Hauptaktionäre gestützt wurde. Dies soll sicherstellen, dass der wichtige Mischkonzern für Bauern und die Lebensmittelversorgung im Süden Deutschlands liquide bleibt. Die Anteile des Online-Optikers Mister Spex fielen dagegen um 8 Prozent und vermieden nur knapp ein Rekordtief. Die Berliner sind für das laufende Jahr deutlich vorsichtiger geworden, was Umsatz und Profitabilität betrifft.