Am Donnerstag setzte sich das Auf und Ab der vergangenen Tage zunächst fort, als der deutsche Leitindex DAX die Sitzung mit einem Minus von 0,56 Prozent bei 17.516,05 Punkten begann. Allerdings konnte er im weiteren Verlauf dank guter Bilanzen von DAX-Schwergewichten und positiven US-Arbeitsmarktzahlen um 0,37 Prozent auf 17.680,40 Zählern steigen. Nach einer starken Erholung zur Wochenmitte agierten die Anleger am deutschen Aktienmarkt insgesamt wieder vorsichtiger.
Die Börsen weltweit befinden sich derzeit in unruhigem Fahrwasser, nachdem der DAX seine Verluste vom Wochenanfang wieder aufgeholt hatte, während es an der New Yorker Börse bereits wieder abwärts ging. Die Unsicherheit wird durch Rezessionssorgen in den USA verstärkt, die zu einem Kurssturz geführt haben. Marktanalysten gehen davon aus, dass es bis Anfang Oktober keine Bodenbildung im DAX geben wird und die Anleger in den nächsten Wochen auf unsicherem Terrain unterwegs sein werden.
In Bezug auf DAX-Bilanzen gab es überraschend starke Ergebnisse von Schwergewichten wie Allianz, Munich Re, Deutsche Telekom, Siemens und Rheinmetall. Die Allianz verzeichnete bessere als erwartete Zahlen, während die Munich Re Marktanalysten positiv überraschte. Die Deutsche Telekom übertraf ebenfalls die Erwartungen und T-Mobile US erreichte neue Höchststände. Die Siemens-Zahlen lagen leicht über den Erwartungen, und Rheinmetall wies auf eine starke Profitabilität im Munitionsgeschäft hin.
Ein wichtiger Faktor am Nachmittag waren die wöchentlichen Erstanträge auf US-Arbeitslosenunterstützung, die in der Woche zum 3. August zurückgingen. Volkswirte hatten jedoch einen stärkeren Rückgang erwartet. Eine Schwäche des Arbeitsmarkts hätte Rezessionssorgen und Zinssenkungshoffnungen gleichermaßen erhöht. Die Auflösung der „Carry Trades“ über den japanischen Yen dürfte weitgehend abgeschlossen sein, und die Entscheidung der Bank of Japan, bei Zinserhöhungen zurückzurudern, hat Druck aus dem Markt genommen.
Insgesamt waren die Anleger am deutschen Aktienmarkt nach den turbulenten Tagen zuvor wieder vorsichtiger. Die Unsicherheit in den globalen Märkten und die saisonal schwache Zeit für Aktien sorgen dafür, dass die Anleger auf unsicherem Terrain agieren. Trotz einiger positiver Bilanzen von DAX-Schwergewichten bleiben Rezessionssorgen und Zinssenkungshoffnungen weiterhin im Fokus der Marktbeobachter.