Der Euro erreichte am Mittwoch einen Höchststand gegenüber dem US-Dollar seit Jahresanfang, als er über 1,10 US-Dollar stieg. Dieser Anstieg war jedoch von kurzer Dauer, da der Euro im New Yorker Handel etwas an Schwung verlor und zuletzt bei 1,1016 US-Dollar lag. Die Europäische Zentralbank legte den offiziellen Referenzkurs auf 1,1019 Dollar fest. Der Dollar wiederum kostete 0,9075 Euro. Dieser Wechselkurs deutet auf Stärke des Euro hin, was durch die unerwartet schwache Inflationsrate in den USA unterstützt wurde.
In den USA ist die Inflationsrate im Juli überraschend auf 2,9 Prozent gesunken, was den niedrigsten Stand seit März 2021 markiert. Die Kerninflationsrate ohne Energie und Nahrungsmittel fiel von 3,3 auf 3,2 Prozent. Dieser Rückgang lässt die US-Notenbank Fed auf eine Lockerung ihrer Geldpolitik zusteuern, wobei eine Zinssenkung im September als wahrscheinlich gilt. Diese Maßnahme hängt jedoch von der weiteren Datenentwicklung ab. Die Finanzmärkte reagierten besorgt auf die US-Wirtschaft, was zeitweise zu Turbulenzen führte. Eine potenzielle Zinssenkung belastet in der Regel eine Währung, wie den US-Dollar.
Die Analysten rechnen daher mit einer möglichen Leitzinssenkung der Fed bei der nächsten Sitzung im September. Dirk Chlench, Volkswirt bei der Landesbank Baden-Württemberg, kommentierte, dass eine Senkung um 0,50 Prozentpunkte sehr wahrscheinlich sei, sofern die Arbeitsmarktdaten nicht negativ ausfallen. Diese Spekulationen haben auch Auswirkungen auf den Devisenmarkt, insbesondere auf den Euro. Eine Lockerung der Geldpolitik in den USA könnte den Euro stärken.
Die Preisdaten aus Frankreich lieferten am Morgen zusätzlichen Auftrieb für den Euro. Die Inflationsrate stieg im Juli stärker als erwartet auf 2,7 Prozent an, was eine positive Entwicklung für die zweitgrößte Volkswirtschaft der Eurozone darstellt. Diese Daten haben die Erwartungen einer weiteren Zinssenkung durch die Europäische Zentralbank gedämpft, was wiederum den Euro gestärkt hat. Trotz der Unsicherheiten auf den globalen Märkten behauptet sich der Euro somit weiterhin stark gegenüber dem US-Dollar, was auf eine gewisse Stabilität in der Eurozone hindeutet.