LANXESS, ein deutscher Chemiekonzern, verzeichnete im zweiten Quartal einen Umsatzrückgang aufgrund niedrigerer Preise. Dennoch spürte das Unternehmen eine gewisse Nachfragebelebung, was zu einer besseren Auslastung der Anlagen führte. Dies, zusammen mit einem laufenden Sparprogramm, führte zu einer deutlichen Verbesserung der Ergebnisse. Obwohl das Quartal stärker als erwartet war, warnte Konzernchef Matthias Zachert vor zu viel Euphorie, da eine breite Erholung in naher Zukunft nicht in Sicht sei.
Laut dem Unternehmen konnten acht von zehn Bereichen ihre Absatzmengen steigern, und die Auslastung der Werke lag bei etwa 70 bis 71 Prozent, was unter dem Durchschnitt liegt und die konjunkturelle Delle zeigt. Der Umsatz im Quartal sank um 5,6 Prozent auf etwa 1,7 Milliarden Euro, da LANXESS niedrigere Rohstoff- und Energiekosten an die Kunden weitergab. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg jedoch um knapp 70 Prozent auf 181 Millionen Euro, wobei das Geschäft mit Basis- und Feinchemikalien sowie mit Zusatzstoffen ihre Ergebnisse verbesserten.
Das Geschäft mit verbrauchernahen Anwendungen litt dagegen weiterhin unter der schwachen Nachfrage im Agrar-Bereich. LANXESS konnte den Verlust unter dem Strich jedoch deutlich reduzieren und verbesserte das Konzernergebnis aus dem fortgeführten Geschäft auf minus 16 Millionen Euro. Die endgültigen Quartalszahlen von LANXESS am Freitag überraschten die Anleger positiv und die Aktien des Unternehmens stiegen im XETRA-Handel um 6,31 Prozent auf 23,07 Euro.
Analysten bemerkten, dass LANXESS in allen Bereichen besser abschnitt als erwartet und lobten den positiven Mittelzufluss im Quartal. Obwohl es Bedenken gab, dass ein Anstieg der Auslastung den freien Mittelfluss und das Betriebskapital belasten könnte, war dies nicht der Fall. Der bestätigte Ausblick des Unternehmens deutet darauf hin, dass das schwache Agrarchemiegeschäft durch eine bessere Entwicklung in anderen Bereichen ausgeglichen werden könnte. LANXESS plant, den bereinigten operativen Gewinn bis 2024 um 10 bis 20 Prozent zu steigern.