Der größte deutsche Stahlhersteller thyssenkrupp Steel plant, sich von seiner Beteiligung an den Hüttenwerken Krupp Mannesmann zu trennen, als Teil eines Restrukturierungsprogramms. Die Diskussion über ein Finanzierungskonzept für das eigenständige Stahlgeschäft belastet den Aktienkurs des Industriekonzerns und führt zu einem „fortwährenden Chaos“. Das vorgestellte Programm mit geplantem Stellenabbau wurde noch nicht beschlossen, da es noch offene Fragen zur Finanzierung gibt. Der Mutterkonzern Thyssenkrupp hat bereits einen Teil seines Stahlgeschäfts an die Energieunternehmen EP Corporate Group verkauft.
Der Aufsichtsrat von thyssenkrupp Steel hat noch keine Einigung über die vorgeschlagenen Maßnahmen erzielt, um die wirtschaftliche Zukunft des Stahlunternehmens zu sichern. Die Finanzierung des Schritts in die Selbstständigkeit von TKSE muss geklärt werden, da der Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag zwischen TKSE und der Muttergesellschaft ausläuft. Der Konzernchef Thyssenkrupp, Miguel López, fordert einen langfristig tragfähigen Businessplan für die Neuausrichtung des Stahlbereichs und betont die Notwendigkeit eines realistischen Blicks in die Zukunft.
Eine Trennung von der Beteiligung an HKM ist Teil der Neuausrichtung, um eine Beschäftigungssicherung zu erreichen. Sollte ein Verkauf nicht möglich sein, wird eine einvernehmliche Schließungslösung für HKM angestrebt. Der Stahlkonzern Salzgitter befindet sich in einem konstruktiven Dialog mit Thyssenkrupp über die Beteiligung an HKM. Thyssenkrupp Steel plant, seine Stahlerzeugungskapazitäten in Duisburg zu reduzieren, während HKM jährlich rund zwei Millionen Tonnen Stahl für Thyssenkrupp produziert.
Die geplante Neuausrichtung der Stahlsparte von thyssenkrupp wird mit geringer Nachfrage, hohen Energiekosten und Billigimporten aus Asien begründet. Der Konzernchef López betont die Notwendigkeit einer Restrukturierung, um Thyssenkrupp Steel fit für die Zukunft zu machen. Die stark konjunkturabhängige Stahlsparte beschäftigt rund 27.000 Menschen, davon 13.000 in Duisburg. Das Unternehmen befindet sich in einem intensiven Diskussionsprozess über die Zukunft der Stahlsparte und plant die Vorlage eines soliden Businessplans noch in diesem Jahr.