In der oberbayerischen Gemeinde Reichling plant die Firma Genexco eine Erdgasbohrung, gegen die Umweltaktivisten von Greenpeace protestieren. Sie haben symbolisch zehn Bäume auf dem Gelände gepflanzt und fordern stattdessen einen Wald anstelle eines Bohrturms. Die Aktivisten kritisieren Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger und betonen, dass Erdgasquellen nicht mehr angezapft werden dürfen.
Die Firma Genexco plant den Bau eines 40 Meter hohen Bohrturms in Reichling, um Erdgasvorkommen in 3000 Metern Tiefe zu erschließen. Trotz mangelnder Wirtschaftlichkeit in den 1980er Jahren sieht das Unternehmen nun aufgrund gestiegener Preise eine rentable Förderungsmöglichkeit. Im vergangenen Jahr wurden bereits Bäume auf dem Gelände gefällt, nun soll für die Bohrungen gerodet werden.
Greenpeace kritisiert die geplante Erdgasbohrung scharf und fordert einen sofortigen Stopp des Vorhabens. Die Aktivisten sehen die Erderhitzung voranschreiten und bezeichnen die Bohrung als natur- und klimaschädlich. Der Bohrplatz liegt in der Nähe von Wohnhäusern und einem europäischen Schutzgebiet für Tiere und Pflanzen. Die Gemeinde Reichling und Umweltschützer lehnen das Projekt ab und erwägen rechtliche Schritte.
Die Protestaktion von Greenpeace hat in Reichling zu verstärkter Kritik an der Erdgasbohrung geführt. Die „Bürgerinitiative Reichling Ludenhausen – gegen die Ausbeutung unserer Heimat“ und kommunale Politiker setzen sich ebenfalls gegen das Vorhaben ein. Die Menschen vor Ort und Umweltschützer fordern den Verzicht auf die Förderung von Erdgas und einen nachhaltigen Umgang mit der Natur.
Die Firma Genexco hat vom bayerischen Bergamt Südbayern bereits die Genehmigung für die Probebohrung erhalten, die Förderung steht jedoch noch aus. Die Aktivisten von Greenpeace und die Gegner der Erdgasbohrung appellieren an die Verantwortlichen, die Folgen für die Umwelt und das Klima zu berücksichtigen und das Projekt zu stoppen. Der Widerstand gegen die geplante Erdgasbohrung in Reichling wächst, und die Diskussion über die Auswirkungen auf die Umwelt und die Lebensqualität vor Ort intensiviert sich.