Der IT-Dienstleister Nagarro hat im zweiten Quartal trotz wirtschaftlicher Herausforderungen weiterhin ein Wachstum verzeichnet. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7,6 Prozent auf 244 Millionen Euro, wobei der währungsbereinigte Umsatz aus eigener Kraft um 3,6 Prozent wuchs. Trotz dieser positiven Entwicklung reagierten die Anleger enttäuscht auf die Quartalszahlen, was zu einem zwischenzeitlichen Kursrückgang von fast 8 Prozent führte. Seit Jahresbeginn hat Nagarro etwa 15 Prozent an Börsenwert verloren.
IT-Dienstleister haben insgesamt derzeit an der Börse Schwierigkeiten. Wettbewerber wie CANCOM in München haben auch Rückgänge verzeichnet und sind tiefer im Vergleich zum Jahresbeginn. Neben Nagarro und Cancom haben auch Bechtle und GFT Technologies seit einiger Zeit mit Problemen an der Börse zu kämpfen. Analysten betonen jedoch, dass Nagarro widerstandsfähiger sei als die Aktienkursentwicklung vermuten lasse. Der Ausblick und die bestätigten Ziele des Unternehmens seien ermutigend und erreichbar.
Nagarro konnte auf seinem wichtigsten Absatzmarkt Nordamerika im zweiten Quartal fast ein Zehntel mehr Umsatz verzeichnen als im Vorjahreszeitraum. Auch auf dem deutschen Markt stieg der Erlös um 12 Prozent. Besonders im Bereich des Öffentlichen Sektors, Non-Profit und Bildung verzeichnete der IT-Dienstleister ein Umsatzplus von über 40 Prozent. Der Bereich Automotive, Fertigung und Industrie, der für den Konzern den höchsten Umsatz generiert, wuchs um 7 Prozent.
Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) des Unternehmens stieg um 22,7 Prozent auf rund 35,5 Millionen Euro und die entsprechende Marge erhöhte sich von 12,8 auf 14,5 Prozent. Trotzdem musste Nagarro eine Verzögerung der erwarteten Nachfrageerholung hinnehmen, was zu Überkapazitäten in der Softwareentwicklung führte. Unterm Strich verdiente das Unternehmen mit 12 Millionen Euro rund 4 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Die Aktien von Nagarro verloren im XETRA-Handel zwischenzeitlich 2,13 Prozent auf 75,65 Euro. Analysten betonen trotz des enttäuschenden Kursverlaufs die ermutigenden Zahlen und Ziele des Unternehmens. Die Operative Marge soll laut Management weiterhin bei rund 14 Prozent liegen, während der Umsatz in der Größenordnung von einer Milliarde Euro erwartet wird. Dies zeigt, dass Nagarro trotz der Herausforderungen im IT-Dienstleistungssektor auf einem soliden Wachstumskurs ist.