Der deutsche Aktienmarkt verzeichnete am Montag erneut starke Verluste aufgrund von Verkäufen an den US-Börsen und an der japanischen Börse. Die Nervosität der Anleger stieg aufgrund von Bedenken über die Entwicklung der KI-Technologie und geopolitische Spannungen. Der DAX fiel um 2,34 Prozent auf den niedrigsten Stand seit Februar. Die charttechnisch wichtige 200-Tage-Linie wurde durchbrochen, was auf einen langfristigen Abwärtstrend hindeutet.
Der Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets beobachtet eine strapazierte Nervosität bei den Anlegern, insbesondere aufgrund des japanischen Leitindex Nikkei 225, der um 12 Prozent gefallen ist, und des nahenden Nahost-Konflikts. Die Arbeitslosenquote in den USA stieg auf den höchsten Stand seit drei Jahren, und die Angst vor einer drohenden Rezession wächst. Die Technologiewerte an den asiatischen Börsen litten unter Berichten über Verzögerungen bei der Einführung neuer Chips durch Nvidia, einem führenden Unternehmen im Bereich KI.
Die Sorge vor einer Rezession in den USA beeinflusst auch die Aktien außerhalb des DAX. Der MDAX verzeichnete einen Verlust von 2,59 Prozent, und der SDAX fiel um 3,67 Prozent. Kleinere und mittelgroße Unternehmen sind oft stärker vom Konjunkturzyklus abhängig. Infineon verlor 3,4 Prozent, obwohl sich die Geschäfte des Chipherstellers im dritten Quartal leicht verbessert haben.
Die Aktien von United Internet brachen um mehr als 18 Prozent ein, nachdem der Konzern die Erwartungen für das Gesamtjahr gesenkt hatte. Analysten wie Usman Ghazi von der Berenberg Bank versuchten, die Gemüter zu beruhigen, indem sie darauf hinwiesen, dass zeitliche Effekte eine Rolle spielten und die Situation nicht so schlimm sei, wie es scheint. Aurubis verzeichnete einen Kurseinbruch von 8,5 Prozent nach durchwachsenen Quartalszahlen.
Insgesamt herrscht am deutschen Aktienmarkt eine hohe Unsicherheit aufgrund der aktuellen Entwicklungen im In- und Ausland. Die Anleger reagieren nervös auf geopolitische Spannungen, die sich in den Kursbewegungen widerspiegeln. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiter entwickeln wird und ob sich die Märkte erholen können.