Die Finanzmärkte verzeichneten am Dienstag eine Erholung nach dem Kursrückgang am Montag. Der deutsche Leitindex DAX eröffnete mit einem Gewinn von 0,48 Prozent und stieg kurzzeitig über die 17.500er-Marke. Der Index konnte um 0,09 Prozent auf 17.354,32 Punkte zulegen. Die 200-Tage-Durchschnittslinie bei 17.412 Punkten könnte nun wieder überwunden werden. Unternehmen wie Zalando und Bayer konnten positive Ergebnisse für das zweite Quartal verzeichnen. An der Börse in Tokio erholte sich der Nikkei nach einem starken Kursverlust mit einem Gewinn von 10,23 Prozent. Die Stimmung verbesserte sich aufgrund einer Abschwächung des Yens, der japanische Unternehmen belastet hatte.
Die US-Börsen zeigten eine Atempause, wobei der Dow Jones um 0,76 Prozent auf 38.996,60 Punkte stieg. Der NASDAQ Composite gewann ebenfalls an Wert. Nach einer dreitägigen Talfahrt versuchte sich die Wall Street an einer Stabilisierung. US-Daten vertrieben das Rezessionsgespenst zumindest vorübergehend. Die Marktreaktion wurde als übertrieben interpretiert und als Korrektur nach einer vorherigen Rally angesehen. Die Marktteilnehmer hatten möglicherweise am Montag aufgrund falscher Begründungen reagiert, vor allem das Thema US-Rezession wurde hierbei diskutiert.
Die Sorge vor einer US-Rezession und Carry Trades könnten den Aktiencrash ausgelöst haben. Der Kurseinbruch und die darauf folgende Erholung in Japan deuteten darauf hin, dass die Investoren möglicherweise auf die falschen Gründe für den Crash reagiert hatten. Steigende Zinsen in Japan könnten zu einem Ende der Carry Trades geführt haben, was zu einer Auflösung des größten Carry Trades der Welt führte. Die Kursrally in Japan wurde als Signal dafür gesehen, dass der Druck von den Börsen genommen wird. Eine Notwendigkeit für eine Not-Zinssenkung der US-Notenbank bestünde somit nicht, falls der Kursrutsch nicht auf eine erwartete Rezession zurückzuführen ist. Die Situation bleibt weiterhin dynamisch und die Märkte reagieren auf aktuelle Entwicklungen.