Anleger in Deutschland halten trotz erhöhter Zinsen der Europäischen Zentralbank (EZB), Inflation und wirtschaftlicher Unsicherheit weiterhin an Aktien, Fonds und Exchange Traded Funds (ETFs) fest. Es gibt insgesamt 12,318 Millionen Aktionäre in Deutschland, wobei die größten Anlegergruppen mittlerweile die 14- bis 39-Jährigen und die über 60-Jährigen sind. Die Anzahl der Anleger in Fonds und ETFs ist auf 7,65 Millionen gestiegen. Obwohl es weniger Aktionäre gibt, zeigt der Trend nach oben.
Nach der Finanzkrise von 2008, bei der nur 8,385 Millionen Anleger aktiv waren, steigt die Zahl der Anleger an den Finanzmärkten kontinuierlich an. Besonders die jüngere Bevölkerung wird immer aktiver am Markt. Die 14- bis 39-Jährigen und die über 60-Jährigen bilden heute die größten Anlegergruppen, obwohl die jüngere Gruppe letztes Jahr 500.000 Anleger verloren hat. Dieser Rückgang ist auf erhöhte Lebenshaltungskosten und wirtschaftliche Unsicherheiten zurückzuführen.
Während die Anzahl der reinen Aktienanleger stabil bleibt, steigt die Anzahl der Fonds- und ETF-Anleger kontinuierlich an. Im Jahr 2014 gab es nur rund 4,298 Millionen reine Fonds- und ETF-Sparer, während es heute 7,65 Millionen Anleger sind. Diese bevorzugen mittlerweile Fonds und ETFs als Anlageoptionen.
Die Verteilung von Aktionären in verschiedenen Bundesländern zeigt Unterschiede. Baden-Württemberg und Bayern haben die höchsten Anteile an Aktionären in Deutschland, gefolgt von anderen westlichen Bundesländern. Im Osten Deutschlands ist die Aktivität an der Börse im Vergleich geringer. Das verfügbare Einkommen spielt ebenfalls eine Rolle, da bei höherem Nettoeinkommen mehr Menschen in Aktien investieren.
In den USA ist die Aktienaffinität sehr hoch, mit 62 Prozent der Amerikaner als Investoren. Das Land investiert viel Geld privat in Aktien und Fonds, wobei Immobilien als beliebtestes langfristiges Investment gelten. In Deutschland gibt es Bestrebungen, ähnliche Modelle wie das 401(k) System einzuführen, um die private Altersvorsorge zu stärken. Initiativen wie das Generationenkapital sollen die Rente durch Investitionen in Aktien absichern, jedoch müssen entsprechende Gesetze noch verabschiedet werden.
Insgesamt zeigt sich, dass trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten und erhöhter Zinsen der EZB, Anleger in Deutschland weiterhin am Markt aktiv sind und an Wertpapieren wie Aktien, Fonds und ETFs festhalten. Die Entwicklung in Richtung jüngerer Anleger und die steigende Popularität von Fonds und ETFs weisen auf einen langfristigen Trend hin. Mit potenziellen politischen Initiativen zur Unterstützung der privaten Altersvorsorge könnte die Anzahl der Anleger in Zukunft weiter steigen.