Investoren, die ihre freien Urlaubstage nicht damit verbringen möchten, ständig ihr Aktiendepot zu überwachen, sollten einige Vorkehrungen treffen, um sich auch in turbulenten Marktphasen entspannen zu können. Ein wichtiger Ratschlag ist es, vor dem Urlaub alle Positionen im Portfolio zu überprüfen. Fragen wie welche Aktien zur persönlichen Anlagestrategie passen und welche Risiken mit einzelnen Aktien verbunden sind, sollten berücksichtigt werden. Es ist ratsam, sich von risikoreichen Aktien zu trennen und auch Gewinne mitzunehmen, wenn eine beeindruckende Performance erreicht wurde. Eine genaue Kontrolle sollte auch bei Aktien im anhaltenden Abwärtstrend erfolgen, obwohl ein kompletter Depotverkauf vor dem Urlaub nur in Ausnahmefällen empfohlen wird.
Es ist wichtig, nicht nur Aktienpositionen im Blick zu behalten, sondern auch kurzfristige Anlagen wie Derivate zu überprüfen. Zeitlich befristete Derivate sollten nicht während der Abwesenheit auslaufen, und Zertifikate mit hohem Hebel sollten vor den Urlaubstagen verkauft werden, um Kursverluste zu vermeiden. Eine weitere Strategie ist die Absicherung des Depots gegen fallende Aktienkurse mit Derivaten wie Short- und Put-Varianten, die einen überproportionalen Anstieg ermöglichen, wenn die Kurse der zugrundeliegenden Basiswerte fallen. Diese Strategie hat ihren Preis, aber sie bietet eine verlässliche Versicherung für langfristige Depotpositionen.
Für Anleger, die keine komplexe Absicherungsstrategie anwenden möchten, ist die Verwendung einer Stop-Loss-Order eine einfache Möglichkeit, Verluste zu begrenzen. Diese Order löst einen Verkaufsauftrag aus, wenn der Aktienkurs unterhalb einer festgelegten Schwelle fällt. Trotzdem bietet die Stop-Loss-Order keine Kursgarantie, da sie sich in eine Bestens-Order umwandelt, sobald die Schwelle überschritten wird. Eine Alternative ist die Stop-Loss-Limit-Order, bei der der Anleger ein Preislimit festlegt, um die Risiken der regulären Stop-Loss-Order zu minimieren.
Eine weitere Möglichkeit, sich abzusichern, ist die Vergabe einer Handlungsvollmacht für das Wertpapierdepot an eine Vertrauensperson. Diese kann im Falle von plötzlichen Börsenturbulenzen schnell eingreifen. Eine Depotvollmacht muss im Voraus der zuständigen Depotbank gemeldet werden. Bei aller Absicherungsstrategie sollten Anleger jedoch auch ihre Vor- und Nachteile abwägen, bevor sie wichtige Entscheidungen treffen. Für Investoren, die auch im Urlaub an der Börse denken möchten, bietet die Abschaffung der Roaming-Gebühren im europäischen Ausland die Möglichkeit, zu Inlandspreisen das mobile Internet zu nutzen und über die aktuellen Entwicklungen informiert zu bleiben.