Die Experten von Goldman Sachs haben prognostiziert, dass der Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen im November nur begrenzte Auswirkungen auf die heimische Ölversorgung haben wird. Laut den Experten von IEA, Morgan Stanley und Goldman Sachs könnte der Ölmarkt jedoch vor einem schwächeren Jahr stehen. Die Internationale Energieagentur (IEA) berichtet, dass die weltweite Ölnachfrage weiterhin abnimmt und das Wachstum im Jahresvergleich auf 710 Tausend Barrel pro Tag zurückgegangen ist.
Der globale Ölmarktangebot stieg im Juni um 150 Tausend Barrel pro Tag auf 102,9 Millionen Barrel pro Tag. Die Preise für Rohöl erholten sich im Juni von ihrem Sechsmonatstief, wobei die Brent-Futures auf 86 US-Dollar pro Barrel stiegen. Die weltweiten Ölvorräte stiegen im Mai den vierten Monat in Folge, wobei die Offshore-Vorräte abnahmen und die Vorräte an Land auf ein 30-Monats-Hoch stiegen. Die OECD-Industrievorräte erhöhten sich ebenfalls, bleiben jedoch unter ihrem Fünfjahresdurchschnitt.
Morgan Stanley warnt davor, dass der Rohölmarkt im nächsten Jahr wahrscheinlich einen Überschuss aufweisen wird. Die Experten prognostizieren, dass die Ölpreise bis 2025 in den mittleren bis hohen 70-US-Dollar-Bereich fallen könnten. Die Bank erwartet, dass das Angebot sowohl der OPEC- als auch der Nicht-OPEC-Erzeuger bis 2025 stärker steigen wird als die erwartete Nachfrage.
Die Experten von Goldman Sachs erwarten, dass der Gewinner der US-Präsidentschaftswahlen nur begrenzte Möglichkeiten haben wird, die heimische Ölversorgung im folgenden Jahr deutlich zu steigern. Die Bank geht davon aus, dass die Brent-Preise im Jahr 2025 zwischen 75 und 90 US-Dollar liegen werden. Zölle auf US-Ölimporte erscheinen laut Goldman Sachs unwahrscheinlich, könnten jedoch den Ölpreis beeinflussen, falls sie eingeführt werden.
Insgesamt deuten die Prognosen von IEA, Morgan Stanley und Goldman Sachs darauf hin, dass der Ölmarkt vor Herausforderungen steht und das Jahr 2025 mit einem potenziellen Überangebot konfrontiert sein könnte. Die politische und wirtschaftliche Unsicherheit wird weiterhin den Ölpreis und die Versorgung beeinflussen, während die Branche auf die Entwicklungen in der Weltwirtschaft und der Energiewende reagiert.