HelloFresh, der Berliner Kochboxenversender, hat im zweiten Quartal operativ weniger verdient als im Vorjahr, obwohl die Umsätze leicht gestiegen sind. Der bereinigte operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes EBITDA) sank um 24 Prozent auf 146,4 Millionen Euro im Vergleich zu 192 Millionen im Vorjahr. Die Prognose für das Gesamtjahr wurde bestätigt, wobei ein bereinigtes EBITDA von 350 bis 400 Millionen Euro angestrebt wird. Der Umsatz lag bei 1,94 Milliarden Euro, was einer Steigerung von 0,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.Während HelloFresh weiterhin ein Umsatzwachstum von 2 bis 8 Prozent für 2024 erwartet, hatte das Unternehmen Anfang März eine bescheidene Prognose für 2025 abgegeben und die Ziele für das Jahr angepasst. Trotzdem bleibt HelloFresh zuversichtlich, seine langfristigen Ziele zu erreichen und plant, ein zweites Standbein mit Fertiggerichten aufzubauen.
Nach Veröffentlichung der Zahlen zum zweiten Quartal hat das US-Analysehaus Bernstein Research die Einstufung für HelloFresh auf „Market-Perform“ mit einem Kursziel von 7,20 Euro belassen. Analyst Simon Baker lobte die Kontinuität des Kochboxen-Versenders und sieht dies als wichtigen Schritt zur Wiedererlangung von Vertrauen der Anleger nach den Gewinnwarnungen zu Beginn des Jahres. Obwohl die Profitabilität von HelloFresh überraschend hoch ausfiel, bleibt Baker der Meinung, dass ein Kapitalmarkttag bald nötig sein könnte, um genauer auf die Strategie des Unternehmens einzugehen.
Die Anleger reagierten positiv auf die überraschend hohe Profitabilität von HelloFresh im zweiten Quartal, was zu einem Kursanstieg von 19,30 Prozent auf 6,44 Euro führte. Auch Analysten waren von dem starken Ergebnis überrascht, insbesondere aufgrund der Entwicklung der Marke „Ready-to-Eat“. Trotz der aktuellen Kursgewinne bleibt die HelloFresh-Aktie innerhalb der Handelsspanne der vergangenen Wochen, jedoch konnte sie sich bereits von ihrem Jahrestief erholen. Das Unternehmen hofft, mit weiteren Kursanstiegen seine Marktkapitalisierung wieder zu steigern.
Die HelloFresh-Aktie hatte zu Beginn der Corona-Pandemie ein Rekordhoch von 97,50 Euro erreicht, als das Geschäft des Unternehmens florierte. Der Börsenwert lag damals bei rund 17 Milliarden Euro, und die Aktie war sogar im DAX gelistet. Aktuell liegt der Börsenwert von HelloFresh bei unter einer Milliarde Euro, was auf den Einfluss der Pandemie und die angepassten Ziele des Unternehmens zurückzuführen ist. Trotzdem bleibt HelloFresh zuversichtlich, seine langfristigen Ziele zu erreichen und plant weiterhin, sein Angebot mit Fertiggerichten zu erweitern.
Insgesamt bleibt HelloFresh ein attraktives Investment für Anleger, die an das langfristige Potenzial des Unternehmens glauben. Das Unternehmen hat gezeigt, dass es in der Lage ist, sich den Herausforderungen des Marktes anzupassen und seinen Wachstumskurs beizubehalten. Mit einem klaren Fokus auf Innovation und Qualität wird HelloFresh auch weiterhin Kunden weltweit begeistern und seinen Erfolg ausbauen.