Die Online-Plattform Instagram ist in der Türkei nach über einer Woche wieder frei erreichbar. Die Sperre wurde aufgehoben, nachdem Meta, der Mutterkonzern von Instagram, eine Einigung über die Löschung von strafrechtlich relevanten Inhalten erzielt hatte. Infrastrukturminister Abdulkadir Uraloglu bestand darauf, dass Instagram Inhalte entfernen müsse, die in der Türkei als Straftaten gelten, wie sexueller Missbrauch, Glücksspielwerbung und Beleidigungen gegen Staatsgründer Mustafa Kemal Atatürk. Die Plattform war über eine Woche lang nur über geschützte Netzwerkverbindungen erreichbar, was zu Kritik führte, da rund 57 Millionen Menschen in der Türkei Instagram nutzen.
Der Kommunikationsdirektor Fahrettin Altun hatte Instagram vorgeworfen, Beileidsbekundungen für den getöteten Hamas-Auslandschef Ismail Hanija zu blockieren und Zensur auszuüben. Die türkische Regierung unterhält gute Beziehungen zur islamistischen Hamas, weshalb die Blockade der Beileidsbekundungen kritisiert wurde. Der Kontakt zwischen der Türkei und der Hamas wurde durch den Besuch von Präsident Recep Tayyip Erdogan bei Hanija in Istanbul im April unterstrichen. Nach der Tötung von Hanija in Teheran ordnete die türkische Regierung eine eintägige Staatstrauer an, was die Spannungen um die Blockade auf Instagram verstärkte.
Die Aufhebung der Sperre von Instagram in der Türkei kam nach Verhandlungen zwischen der Regierung und Meta zustande. Die Einigung umfasste die Löschung von strafrechtlich relevanten Inhalten, die in der Türkei als illegal gelten. Es wurde jedoch keine offizielle Stellungnahme von Meta zu der Aufhebung der Sperre abgegeben. Die Kritik an Instagram wegen der Zensur und Blockade von Beileidsbekundungen für Hanija hatte zu Spannungen geführt und letztendlich zur Sperrung der Plattform in der Türkei geführt.
Die Durchsetzung der Sperre von Instagram in der Türkei und die darauf folgende Aufhebung zeigten die Bedeutung von Meinungsfreiheit und dem Umgang mit strafrechtlich relevanten Inhalten in sozialen Medien. Die Diskussion um Zensur und politische Einflussnahme auf Plattformen wie Instagram verdeutlichte die Herausforderungen, die globale Unternehmen wie Meta in verschiedenen Ländern mit unterschiedlichen gesetzlichen Regelungen und kulturellen Normen bewältigen müssen. Die Wiederaufnahme des Zugangs zu Instagram in der Türkei zeigt die Bedeutung von Verhandlungen und Einigungen im Umgang mit kontroversen Inhalten in sozialen Medien.
Die Reaktionen auf die Sperrung und die Aufhebung von Instagram in der Türkei verdeutlichten die Sensibilität politischer Inhalte in sozialen Medien und die Auswirkungen von Zensur und Kontrolle durch Regierungen. Die Beziehung zwischen globalen Plattformen wie Instagram und nationalen Regierungen spiegelt die Spannungen wider, die zwischen globalen Unternehmen und lokalen Gesetzen sowie politischen Interessen entstehen können. Die Wiederaufnahme des Zugangs zu Instagram in der Türkei nach Verhandlungen zwischen der Regierung und Meta zeigt die Bedeutung von Kompromissen und gegenseitigem Verständnis bei der Regulierung von Inhalten in sozialen Medien.