Die Aufregung um ein Elektroauto von Mercedes-Benz, das in Südkorea in Flammen aufging, richtete sich nicht nur gegen den Brandschutz, sondern auch gegen den chinesischen Batteriehersteller Farasis Energy. In einem Vorschlag zur Beruhigung der Öffentlichkeit empfiehlt Südkorea, dass Autohersteller freiwillig offenlegen sollen, welche Batteriemarke in ihren E-Autos steckt. Diese Informationen sind weltweit nicht allgemein bekannt, obwohl Nutzer von Elektroautos großen Wert auf Qualität und Lebensdauer der Batterien legen. Lithium-Ionen-Batterien brennen im Brandfall bei hohen Temperaturen, was eine besondere Herausforderung für die Feuerwehr darstellt. In den USA geben die Hersteller selten die Batteriemarke an, während die EU einen verpflichtenden „Batteriepass“ ab 2027 einführen wird, der die Herkunft der Materialien angibt.
Südkoreas oberstes politisches Büro empfiehlt den Autoherstellern, transparenter bei den Marken von E-Fahrzeugbatterien zu sein. Ein umfassender Plan zur Sicherheit von Elektrofahrzeugen soll nächsten Monat vorgestellt werden. Hyundai Motor, Kia, BMW Korea und Mercedes-Benz Korea haben freiwillig veröffentlicht, wer die Batterien für ihre Elektrofahrzeuge herstellt. Ein Brand in einer Tiefgarage in Südkorea führte dazu, dass einige Wohnkomplexe erwägen, Elektrofahrzeuge aus ihren Tiefgaragen zu verbannen. Lokale Regierungen prüfen auch die Vereinbarkeit öffentlicher Ladestationen, um die Brandgefahr zu reduzieren.
Südkoreanische E-Auto-Besitzer waren besorgt, dass der Mercedes-Benz EQE, der mit einer Farasis-Batterie ausgestattet wurde, in Brand geriet. Mercedes hatte sich nicht für lokale koreanische Optionen entschieden und auch bekanntere chinesische Firmen wie CATL vermieden. Brandgefahr durch Farasis-Batterien wurde als Grund für den Rückruf von rund 32.000 Elektrofahrzeugen durch das chinesische Unternehmen BAIC im Jahr 2021 genannt. Die genaue Ursache des Mercedes-Brandes wird noch ermittelt, aber die lokale Mercedes-Benz-Niederlassung hat zugesagt, bei den Ermittlungen zu kooperieren.
Die Reaktionen der südkoreanischen E-Auto-Besitzer konzentrierten sich darauf, dass der Mercedes-Benz EQE mit einer Farasis-Batterie ausgerüstet war, was zu Ängsten über die Sicherheit führte. Dieser Vorfall hat zu einer plötzlichen „EV-Phobie“ im Land geführt, mit lokalen Behörden, die Maßnahmen zur Brandverhütung bei Elektrofahrzeugen wie Begrenzung des Ladezustands in öffentlichen Ladestationen diskutieren. Die Äußerungen von Farasis zur Angelegenheit bleiben derweil aus. Die Mercedes-Aktie notierte im XETRA-Handel am Dienstag 0,07 Prozent im Minus bei 57,44 Euro.
Insgesamt zeigt die Besorgnis über die Sicherheit von Elektrofahrzeugen und die Transparenz bezüglich der Batteriemarke die Bedeutung von klaren Kommunikationsstrategien seitens der Autohersteller. Südkorea fordert mehr Transparenz bei den Marken von E-Fahrzeugbatterien, um das Vertrauen der Verbraucher zu stärken. Zukünftig wird die Einführung eines verpflichtenden „Batteriepasses“ in der EU ab 2027 weitere Informationen zur Herkunft der Batterien liefern. Die Untersuchung des Mercedes-Brandes in Südkorea wird zeigen, ob weitere Sicherheitsmaßnahmen erforderlich sind, um Brände bei Elektrofahrzeugen zu verhindern.