Der Energiekonzern RWE hat im ersten Halbjahr wie erwartet deutlich weniger verdient als im Vorjahreszeitraum, vor allem aufgrund niedrigerer Ergebnisbeiträge in den Segmenten Flexible Erzeugung und Energiehandel aufgrund gesunkener Energiepreise. Trotzdem wurden die Markterwartungen übertroffen, mit einem bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 2,899 Milliarden Euro und einem bereinigten EBIT von 1,928 Milliarden Euro. Analysten hatten mit niedrigeren Werten gerechnet. RWE-Vorstandschef Markus Krebber betonte, dass die Strategie „Growing Green“ Früchte trage, da bereits mehr als die Hälfte des bereinigten EBITDA aus dem Geschäft mit Wind- und Solarenergie stamme.
Im Gesamtjahr 2024 erwartet der Konzern weiterhin ein Ergebnis am unteren Ende der Zielspanne, mit einem angestrebten bereinigten EBITDA von 5,2 bis 5,8 Milliarden Euro und einem bereinigten EBIT von 3,2 bis 3,8 Milliarden Euro. Der bereinigte Nettogewinn wird voraussichtlich zwischen 1,9 und 2,4 Milliarden Euro liegen, während die Dividende um 10 Cent auf 1,10 Euro angehoben wird. Die Schweizer Großbank UBS hat ihre Einstufung für RWE nach den Halbjahreszahlen auf „Buy“ mit einem Kursziel von 49 Euro belassen, da der Energiekonzern die Markterwartungen übertroffen hat. Meta, der Internetkonzern, plant, einen Teil seines erneuerbaren Stroms künftig von RWE zu beziehen, um sein Ziel zu erreichen, den Stromverbrauch seiner Rechenzentren und Büros zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien zu decken.
Analysten waren mit dem Abschneiden von RWE in der ersten Jahreshälfte zufrieden, kritisierten jedoch, dass der Konzern den Ausblick nicht angehoben hat. Die Aktien von RWE haben während einer Telefonkonferenz zu den Halbjahreszahlen ihre Verluste ausgeweitet, was zu einem Minus von 5,54 Prozent führte. Die Diskussion über mögliche Investitionspläne und die Kapitalverteilung des Konzerns fehlt jedoch weiterhin an konkreten Details. Konzernchef Markus Krebber verwies darauf, dass die USA keine „integrierten Systeme“ für flexible Stromerzeugung haben, was auf eine mögliche Beteiligung von RWE am US-Stromerzeuger Calpine hindeutet.
Es wird erwartet, dass die RWE-Anteile aufgrund des Kursabschlags ihre vor kurzem begonnene Erholung wieder zunichtemachen und auf den tiefsten Stand seit Anfang April zusteuern. Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren, indem sie den gewünschten Hebel wählen. Der Energiekonzern RWE setzt weiterhin auf seine grüne Strategie und Partnerschaften im Bereich erneuerbare Energien, um sein Ziel der nachhaltigen Energieversorgung zu erreichen und langfristiges Wachstum zu sichern.