Ströer erwartet langsameres Wachstum im Bereich Außenwerbung und prognostiziert für das dritte Quartal ein Plus von etwa zehn Prozent. Digital-Out-of-Home-Werbung wird voraussichtlich um mehr als 20 Prozent zulegen. Im zweiten Quartal stieg der Umsatz im Außenwerbungssegment organisch um rund 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, während der Umsatz mit digitaler Außenwerbung um fast 30 Prozent wuchs. Der Konzernumsatz erhöhte sich im zweiten Quartal um 12,5 Prozent auf knapp 512 Millionen Euro.
Das bereinigte EBITDA stieg im zweiten Quartal um fast ein Fünftel auf 154,9 Millionen Euro, was höher war als von Analysten erwartet. Der Nettogewinn betrug 37,5 Millionen Euro, im Vorjahr waren es knapp 27 Millionen Euro. Warburg Research bestätigte das Rating für Ströer mit „Buy“ und einem Kursziel von 80 Euro. Das Analysehaus lobte die starken Ergebnisse des zweiten Quartals und die Erwartungen an den Verkauf des Bereichs Asambeauty.
Die Aktien von Ströer stiegen am Donnerstag um 5,0 Prozent auf 60,90 Euro, nachdem das Geschäft mit Außenwerbung besser als erwartet lief. Analysten äußerten sich positiv zum starken Kerngeschäft des Unternehmens und betonten, dass die Fußball-EM das Wachstum unterstützt hat. Die bestätigten Jahresziele wurden ebenfalls positiv bewertet, obwohl die Vergleichsbasis für das dritte und vierte Quartal herausfordernder sein wird. Trotzdem wurde die Schwäche von Asambeauty als Schatten über dem Quartal betrachtet.
Warburg Research hob die überraschend starken Umsatz- und Gewinnzahlen hervor und betonte, dass das Außenwerbewachstum von Ströer die Gesamtentwicklung des deutschen Werbemarktes deutlich übertroffen habe. Die gesteigerte operative Rentabilität zeige, dass der Konzern eine hohe operative Hebelwirkung erzielen kann. Der Verkauf von Asambeauty bleibt weiterhin ein Thema auf dem Markt, da die hohen Erwartungen an diesen Bereich bestehen.
Insgesamt schloss die Aktie von Ströer einen Großteil der Kurslücke, die während der Börsenturbulenzen entstanden war, und verzeichnete im Jahresverlauf einen Kursgewinn von etwas mehr als 13 Prozent. Dies macht Ströer zu einem der wenigen Unternehmen im MDAX, das ein zweistelliges Kursplus verbuchen kann. Die starke Entwicklung des Unternehmens und die positiven Aussichten für das laufende Jahr wurden von den Analysten weitgehend begrüßt.