Im Juli hat sich der Preisauftrieb in den USA überraschend abgeschwächt, wobei die Verbraucherpreise zum Vorjahresmonat um 2,9 Prozent gestiegen sind. Dies ist die niedrigste Inflationsrate seit März 2021, nachdem sie im Vormonat bei 3,0 Prozent lag. Volkswirte hatten eine unveränderte Rate erwartet. Die Preise stiegen im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Prozent, was von Volkswirten prognostiziert wurde. Die Kerninflationsrate ohne Energie und Nahrungsmittel sank im Juli von 3,3 Prozent im Vormonat auf 3,2 Prozent, was ebenfalls erwartet worden war. Die Fed strebt eine Inflation von zwei Prozent an und plant angesichts rückläufiger Inflations- sowie schwächerer Arbeitsmarkt- und Konjunkturdaten eine Lockerung ihrer Geldpolitik. Eine Zinssenkung im September gilt als wahrscheinlich, wobei auch ein größeres Zinspaket von 0,50 Prozentpunkten nicht ausgeschlossen wird.
Die Reaktionen an den Finanzmärkten auf die veröffentlichten Daten blieben begrenzt. Experten hatten nach den niedriger als erwarteten Erzeugerpreisen am Dienstag auch mit einem Rückgang der Inflationsrate gerechnet. Der Euro stieg vorübergehend auf 1,1042 US-Dollar, fiel jedoch rasch wieder ab. Die Kurse von US-Staatsanleihen gaben nach kurzzeitigen Gewinnen nach, während die Bewegungen an den Aktienmärkten begrenzt blieben. Dirk Chlench, Volkswirt bei der Landesbank Baden-Württemberg, kommentierte, dass die Tür für eine Fed-Leitzinssenkung im September weit offen stehe. Eine Senkung um 0,50 Prozentpunkte sei wahrscheinlich, sofern der nächste Arbeitsmarktbericht keine Überraschungen bringt. Der Preisanstieg sei im Monatsvergleich lediglich durch die Wohnkosten getrieben worden.
Die US-Notenbank Fed beobachtet die Kerninflationsrate besonders genau, da sie den allgemeinen Preistrend besser widerspiegelt als die Gesamtrate. Die Fed hat eine Zinssenkung signalisiert, diese jedoch von der weiteren Datenentwicklung abhängig gemacht. Neben der rückläufigen Inflation sprechen auch schwächere Arbeitsmarkt- und Konjunkturdaten für eine geldpolitische Lockerung. An den Finanzmärkten wird eine Zinssenkung im September erwartet, wobei auch ein größerer Zinsschritt um 0,50 Prozentpunkte nicht ausgeschlossen wird. Die Fed hat angekündigt, die Entwicklung der Daten zu berücksichtigen, und die Sorgen um die US-Wirtschaft hatten zeitweise zu Turbulenzen an den Finanzmärkten geführt.
Insgesamt sieht es so aus, als ob die USA auf eine Lockerung ihrer Geldpolitik zusteuern, wobei eine Zinssenkung im September als wahrscheinlich gilt. Die niedrigere Inflationsrate im Juli sowie weitere schwächere Wirtschaftsdaten deuten darauf hin, dass die Fed Maßnahmen zur Stimulierung der Konjunktur ergreifen wird. Die Reaktionen an den Finanzmärkten waren trotz der überraschenden Daten begrenzt, wobei eine Zinssenkung um 0,50 Prozentpunkte im Raum steht. Experten werden die weiteren Entwicklungen genau verfolgen, insbesondere in Bezug auf den nächsten Arbeitsmarktbericht, um weitere Erkenntnisse über die wirtschaftliche Lage in den USA zu erhalten.