Der Boom der Solarenergie in Deutschland stellt die Steuerung der Stromnetze vor Probleme, so das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW). Die Solarstromerzeugung konzentriert sich hauptsächlich um die Mittagsstunden sonniger Tage, was zu Engpässen in den Stromnetzen führen kann. Die vorhandene Flexibilität bei der Netzintegration von Photovoltaik (PV) wird nicht optimal genutzt, da es kaum Anreize gibt, Batteriespeicher netz- oder marktorientiert einzusetzen. Dies belastet vor allem die lokalen Stromnetze.
Um die Stromnetze effizienter zu steuern, ist laut der Studie ein schnellerer Einbau von „intelligenten“ Stromzählern erforderlich. Der Ausbau von Solaranlagen hat zuletzt Fahrt aufgenommen, mit einem Zubau von fast 14 Gigawatt im vergangenen Jahr. Die Gesamtleistung der installierten Solaranlagen beträgt derzeit mehr als 90 Gigawatt und hat das Ziel der Bundesregierung für 2024 bereits erreicht. Bis 2030 soll die installierte Leistung bei 215 Gigawatt liegen.
Um dieses Ziel zu erreichen, muss die Ausbaugeschwindigkeit weiter erhöht werden, vor allem bei kleineren PV-Anlagen auf Gebäuden. Diese sind aufgrund von Eigenverbrauchsvorteilen attraktiv. China dominiert die globale PV-Produktionskette, was zu einer Abhängigkeit von Importen führt. Dies kann zu Problemen führen, da es in Deutschland oder der EU kaum noch Produktion von Solarzellen gibt. Der starke Zubau von Solarmodulen wird vor allem durch den Verfall der Preise vorangetrieben.