Schweinepreise sinken aufgrund verhaltener Nachfrage
Die Schweinemäster sind mit den aktuellen Geschäften am Fleischmarkt unzufrieden, da die Nachfrage nach Fleisch in den Sommermonaten hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist. Die Schlachtunternehmen haben daher in den letzten zwei Wochen die Erzeugerpreise gesenkt. Der Marktexperte der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) Klaus Kessing bestätigte, dass der Preisabschlag im Durchschnitt bei etwa zwei Euro pro Schwein oder zwei Cent pro Kilo liege. Vor allem das Grillgeschäft habe sich enttäuscht gezeigt. Die Nachfrage sei aufgrund des verregneten Sommers zurückgegangen.
Weniger Nachfrage aufgrund von Reisezeit
Kessing erklärte, dass der Rückgang der Nachfrage in den Sommermonaten ein saisonaler Effekt sei, da die Ferienzeit dazu führt, dass weniger Fleisch verkauft wird. Die Reisezeit sorge dafür, dass viele Kunden nicht im Land seien. Normalerweise treffe die Erzeugerpreis-Delle die Landwirte erst später im Spätsommer oder Herbst. Trotz der aktuellen Situation sei die Lage der Schweinehalter im Vergleich zu den Vorjahren deutlich besser.
Stabile Tierzahlen, weniger Betriebe
Die Bestandszahlen bei Schweinen haben sich stabilisiert, wie die jüngste Viehzählung zeigte. Die Anzahl der Schweine blieb im Vergleich zum Vorjahr nahezu gleich, während die Anzahl der schweinehaltenden Betriebe um 3,4 Prozent zurückging. Trotz des leichten Anstiegs der Schlachtzahlen bei Schweinen im ersten Halbjahr ist Kessing skeptisch, ob es zu einer deutlichen Steigerung der Bestände kommen wird.
Sorge um Afrikanische Schweinepest
Die Afrikanische Schweinepest ist nach wie vor eine große Sorge für die Schweinehalter, insbesondere in Hessen, wo es sowohl bei Wildschweinen als auch bei Landwirten mit kleinen Beständen Fälle gab. Die betroffenen Regionen sind von der Tierseuche stark betroffen und es wird befürchtet, dass sich die ASP weiter ausbreiten könnte. Die Situation wird auch von den anderen Bundesländern genau beobachtet. Die Angst vor einer weiteren Verbreitung der ASP bleibt bestehen.