Der Immobilienpreisindex des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp) zeigte im zweiten Quartal dieses Jahres einen leichten Anstieg um 0,5% im Vergleich zum Vorquartal. Trotzdem lag der Index im Vergleich zum Vorjahresquartal immer noch 3,8% im Minus. Der Index basiert auf echten Transaktionsdaten von über 700 Kreditinstituten und umfasst den gesamten deutschen Markt für Wohn-, Büro- und Einzelhandelsimmobilien. Der vdp-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt sieht Anzeichen dafür, dass die Immobilienpreise sich stabilisieren, jedoch rechnet er nicht mit einem spürbaren Anstieg in naher Zukunft.
Die Wohnimmobilienpreise verzeichneten im Vergleich zum Vorquartal ebenfalls einen leichten Anstieg von 0,5%, während sie im Jahresvergleich um 2,9% gesunken sind. Die Preise für Gewerbeimmobilien fielen hingegen um 7,4% im Vergleich zum Vorjahr. Die Mieten für Mehrfamilienhäuser stiegen im zweiten Quartal um 6,1%, was zu einem Anstieg der Renditen führte. Jens Tolckmitt betont jedoch, dass das steigende Problem der Wohnungsknappheit politisch gelöst werden muss.
In den Top 7-Städten war der Rückgang der Wohnimmobilienpreise mit durchschnittlich 2,5% geringer als im gesamten Bundesgebiet. Die Preise in Köln zeigten sich am resilientesten, während München den stärksten Rückgang verzeichnete. Die Neuvertragsmieten stiegen in Berlin am stärksten an, gefolgt von Frankfurt am Main und München. Bei den Renditen führte München, gefolgt von Berlin, Stuttgart und Düsseldorf.
Der Gewerbeimmobilienmarkt war weiterhin stärker von einem Abschwung betroffen als der Wohnimmobilienmarkt. Die Preise der Gewerbeimmobilien sanken um 7,4% im Vergleich zum Vorjahr, konnten aber auf Quartalssicht stabil gehalten werden. Die Renditen stiegen für Büros und Handelsobjekte im Jahresvergleich an. Jens Tolckmitt sieht Anzeichen dafür, dass der Abschwung am Gewerbeimmobilienmarkt an Kraft verliert und dass das weitere Rückschlagpotenzial begrenzt ist.
Der vdp-Immobilienpreisindex basiert auf tatsächlichen Transaktionsdaten von Kreditinstituten und wird vierteljährlich veröffentlicht. Die Entwicklung der Teilmärkte sowie regionale Daten sind online verfügbar. Jens Tolckmitt gibt einen vorsichtigen Ausblick auf die Zukunft des Immobilienmarktes und betont, dass eine Entspannung der Lage absehbar ist.