Der katalanische Separatistenführer Carles Puigdemont kehrte nach einem Auftritt in Barcelona wieder in sein Exil in Belgien zurück. Er kritisierte die katalanischen Sicherheitsbehörden, die eine „Hexenjagd“ gegen Personen veranstalten, die ihm nahe stehen. Auch die Großfahndung nach ihm bezeichnete er als unverhältnismäßig und kritisierte die Verwendung öffentlicher Gelder. Die katalanische Polizei konnte Puigdemont jedoch nicht finden und zweifelte an Aussagen von Vertrauten des Politikers.
Die Mossos d’Esquadra, die katalanische Landespolizei, räumte ein Versagen bei der Festnahme von Puigdemont ein. Der katalanische Innenminister betonte jedoch, dass das Verhalten des Politikers nicht vorhersehbar war. Nach seiner Rede in Barcelona sollte Salvador Illa zum neuen Ministerpräsidenten Kataloniens gewählt werden. Puigdemont erschien jedoch nicht im Parlament, sondern fuhr mit unbekanntem Ziel davon. Die Polizei startete eine Großfahndung mit Straßensperren, bei der zwei Polizisten festgenommen wurden.
Puigdemont betonte in einem Beitrag auf einer Plattform, dass er nie die Absicht hatte, sich zu stellen oder festnehmen zu lassen, da er aus politischen Gründen verfolgt wird. Er argumentiert, dass auch er unter das Amnestiegesetz fallen sollte. Der spanische Ermittlungsrichter wirft ihm jedoch vor, öffentliche Gelder zu seinem eigenen Vorteil unterschlagen zu haben. Nach seiner Heimkehr nach Belgien äußerte sich Puigdemont zunächst nicht zu seiner politischen Zukunft.
Die Rückkehr von Puigdemont nach Belgien sorgt für kontroverse Diskussionen in Katalonien und Spanien. Während seine Anhänger seine Entscheidung unterstützen, werfen ihm Kritiker vor, sich der Justiz entziehen zu wollen. Puigdemont hat sich seit langem für die Unabhängigkeit Kataloniens von Spanien eingesetzt und war maßgeblich an der Organisation des Unabhängigkeitsreferendums beteiligt. Sein Handeln bleibt somit politisch umstritten und sorgt für Spannungen zwischen den Befürwortern und Gegnern der katalanischen Unabhängigkeitsbewegung.
Die politische Zukunft von Puigdemont bleibt ungewiss, da die spanische Justiz weiterhin nach ihm sucht. Sein Verbleib im Exil in Belgien wirft Fragen nach seiner Rückkehr nach Katalonien auf und ob er sich in Zukunft politisch engagieren wird. Die Ereignisse um seine Rückkehr und die anschließende Großfahndung haben die politische Lage in Katalonien weiter verschärft und sorgen für Diskussionen über den Umgang mit Separatistenführern wie Puigdemont. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickeln wird und ob Puigdemont in Zukunft eine politische Rolle in Katalonien spielen wird.