In vielen Neubauten gehören Wärmepumpen zum Heizen oder für die Warmwasserversorgung bereits zum Standard. Zu ihren größten Vorteilen gehört, dass sie klimafreundlicher und effizienter sind als viele andere Heizmethoden.
Zum 1. Januar 2024 ist die neue Heizungsförderung des Bundes gestartet – und sie ist erheblich. Wer eine Wärmepumpenheizung anschafft, kann bis zu 70 Prozent sparen. Bis zu 23.500 Euro hoch kann der Zuschuss für den Heizungstausch sein. Neu ist, dass es 30 Prozent Extrazuschuss für Haushalte gibt, die unter 40.000 Euro im Jahr verdienen. Zudem vergibt die KfW neue Ergänzungskredite von bis zu 120.000 Euro je Wohneinheit.
Bei einem Heizungstausch in einem Einfamilienhaus werden maximal Ausgaben von 30.000 Euro gefördert. Also erhaltet ihr bei der Grundförderung von 30 Prozent maximal 9000 Euro. Kombiniert ihr Grundförderung, Klimageschwindigkeitsbonus und den Einkommensbonus seid ihr bei 70 Prozent Ersparnis und erhaltet maximal 21.000 Euro Zuschuss. Nutzt ihr einen Ergänzungskredit, habt ihr zusätzlich noch eine Zinsersparnis.
Wenn ihr in einem Einfamilienhaus wohnt, könnt ihr die Förderung seit dem 27. Februar 2024 bei der KfW beantragen. Voraussichtlich ab Mai könnten dann auch Eigentümerinnen und Eigentümer von Mehrfamilienhäusern und Wohnungseigentümergemeinschaften Anträge stellen, so die Website der Bundesregierung.
Bei der KfW gibt es auch einen neuen Ergänzungskredit zur Finanzierung des Heizungstauschs oder anderen Effizienzmaßnahmen. Bewohnt ihr ein Haus und habt ein Haushaltsjahreseinkommen von bis zu 90.000 Euro, könnt ihr den Kredit sogar für 0,01 bis 2,26 Prozent Zinsen pro Jahr erhalten. Er gilt in diesem Fall bis zu zehn Jahre. Bei einem höheren Einkommen sind die Zinsen höher. Der Ergänzungskredit ist bei 120.000 Euro je Wohneinheit gedeckelt.
Den Kredit könnt ihr nur zusätzlich zu einer Zuschussförderung der KfW und/oder des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), die nach den ab 1. Januar 2024 geltenden neuen Förderbedingungen erteilt wurden, beantragen.
Wärmepumpen arbeiten nach einem einfachen Grundprinzip: Sie nutzen Wärme aus der Umwelt – aus der Luft, der Erde oder dem Grundwasser –, um daraus Energie und damit mehr Wärme zu erzeugen, die sie dann an das jeweilige Heizsystem abgeben. Dafür benötigt die Pumpe vergleichsweise wenig elektrische Energie.
Und so geht’s: Die Wärmepumpe nimmt Wärme aus der Umwelt, beispielsweise aus dem Boden oder aus dem Grundwasser mithilfe einer speziellen Flüssigkeit auf. Durch das Erwärmen wird die Flüssigkeit gasförmig. In einem zweiten Schritt wird das Gas dann komprimiert. Dadurch wird es sehr heiß und gibt Wärmeenergie an Wasser ab, das dann zum Heizen genutzt wird. Weil das Gas bei diesem Vorgang abkühlt, wird es erneut flüssig und der Kreislauf kann von vorne beginnen.
Je nach Art der Wärmepumpe werden unterschiedliche Wärmequellen genutzt. Die Grundwasserwärmepumpe gilt als effizienteste Wärmepumpe, weil das Grundwasser auch im Winter vergleichsweise warm bleibt. Allerdings ist die Installation dafür recht aufwendig, denn dafür müssen unter anderem zwei Brunnen gebohrt werden. Das wiederum ist genehmigungspflichtig und nicht überall erlaubt. Außerdem ist nicht jedes Grundwasser für Wärmepumpen geeignet.
Auch Erdwärmepumpen arbeiten recht energieeffizient, weil es im Boden kaum Temperaturschwankungen gibt. Damit der Boden nicht auf Dauer von der Wärmepumpe ausgekühlt wird, ist es allerdings ratsam, die Anlage recht weitläufig zu bauen. Entsprechende Bodenbohrungen sind allerdings nicht überall erlaubt.
Luftwärmepumpen sind beliebt, weil sie im Vergleich zu den anderen Systemen einfach aufzubauen und überall umgesetzt werden können. Allerdings sind Luftwärmepumpen weniger effizient, da es große Luftmengen benötigt, um die benötigte Wärme zu gewinnen. Diese Luft wird mithilfe von Ventilatoren transportiert. Das verbraucht – insbesondere im Winter, wenn die Luft kälter ist – relativ viel Strom verbraucht. Zudem erzeugen die Ventilatoren Lärm, weshalb Luftwärmepumpen einen Schallschutz benötigen oder nicht in der Nähe von Wohnräumen aufgebaut werden sollten.
Laut der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg liegen die Ausgaben für eine Wärmepumpe für ein Einfamilienhaus inklusive Installation zwischen 20.000 und 50.000 Euro.
Laut dem ADAC seien die Investitionskosten höher, die Betriebskosten aber niedriger als bei anderen Heizungen. Als grober Richtwert ließe sich sagen, dass die Betriebskosten in Einfamilienhäusern inklusive Wartung bei etwa 700 bis 1700 Euro jährlich liegen.
Für den Betrieb der Wärmepumpe fallen außerdem Kosten für Strom an. Dafür gibt es spezielle Heizstromtarife.
Wie effizient eine Wärmepumpe arbeitet, gibt die sogenannte Jahresarbeitszahl (Jaz) an: je effizienter, desto höher ist diese Zahl. Diese Zahl bekommt man vom jeweiligen Hersteller. Die Verbraucherzentrale weist allerdings darauf hin, dass Jaz meistens unter Laborbedingungen erhoben wird und daher häufig nicht ganz der Realität entspricht.
Um den eigenen voraussichtlichen Stromverbrauch mit der Wärmepumpe zu berechnen, teilt ihr euren aktuellen Verbrauch in kWh durch die erwartete Jahresarbeitszahl. Den Heizenergieverbrauch könnt ihr einfach eurer aktuellen Gasrechnung entnehmen. Dort ist dieser bereits in kWh angegeben. Solltet ihr mit Öl heizen, müsst ihr die Zahl der Liter vorher mit zehn multiplizieren.
Dieser Artikel wurde bereits im Mai 2023 veröffentlicht und im März 2024 aktualisiert.
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