Shanghai, Singapur Chinas Notenbank stemmt sich mit erhöhten Verkäufen von Yuan-Schatzanweisungen in Hongkong gegen einen Verfall der Landeswährung. Die umfangreichen Veräußerungen in dieser Woche hätten dazu beitragen, auf dem Offshore-Markt für straffere Liquiditätsbedingungen zu sorgen, wurde Sheng Songcheng, ehemaliger Direktor der chinesischen Notenbank, am Donnerstag von dem staatlichen Medium „Shanghai Securities News“ zitiert.
Dadurch werde es für Investoren teuer, auf einen Kursrutsch des Yuan mittels Leerverkäufen zu spekulieren. Der sogenannte Offshore-Yuan, der außerhalb von Festland-China gehandelt wird, hat zum Dollar seit Jahresbeginn rund fünf Prozent an Wert eingebüßt.
Chinas Notenbank verkaufte am Dienstag in Hongkong Schatzanweisungen im Umfang von 35 Milliarden Yuan – umgerechnet etwa 4,81 Milliarden Dollar. Dies liegt deutlich über den 25 Milliarden Yuan an solchen Papieren, die diesen Monat fällig werden. Chinas Notenbank gibt üblicherweise Schatzanweisungen in dem Umfang per Auktion aus, wie andere Papiere fällig werden. Dadurch, dass sie jetzt in größeren Umfang Papiere verkauft als Titel ablaufen, entzieht sie dem Markt Geld und stützt damit die Währung.
Größeren Verkäufe in Hongkong „können im Bezug gesetzt werden zur jüngsten Situation beim Yuan“, wurde Sheng zitiert. Diese trügen dazu bei, die Lage auf den Devisenmärkten zu stabilisieren. Die Notenbank werde womöglich weiterhin mehr Offshore-Yuan-Schatzanweisungen in den Markt verkaufen, sollte der Abwärtsdruck auf die Währung anhalten.
„Der Yuan-Wechselkurs wird mittel- bis langfristig durch solide wirtschaftliche Fundamentaldaten gestützt“, erklärte Sheng. Diese hätten sich für China auf lange Sicht nicht verändert. „Da sich die Wirtschaft weiterhin stabilisiert, wird der Yuan grundsätzlich stabil bleiben.“
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Erstpublikation: 24.08.2023, 14:44 Uhr.
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