Frankfurt Die Aktie von Volkswagen erholt sich am Montag von den deutlichen Kursverlusten vom Freitag. Für die im Dax notierte Vorzugsaktie von VW geht es um rund 0,5 Prozent aufwärts, nachdem sie den Handel am Freitag mit einem Minus von 4,2 Prozent aus dem Handel gegangen war.
Rund um den deutschen Aktienmarkt hatte sich zum Wochenabschuss im Autosektor die zuletzt ohnehin schon gedämpfte Stimmung weiter verschlechtert. Auslöser waren Bedenken der Analysten der Schweizer Bank UBS sowie Preissenkungen von Tesla.
Der US-Elektroautobauer kürzte die Preise für Modelle am Wachstumsmarkt in China und setzt damit die Konkurrenz aus Europa weiter unter Druck. Die Experten der UBS befürchten zudem verstärkte Konkurrenz durch chinesische Elektrofahrzeughersteller: „Wir gehen davon aus, dass zwei Drittel des globalen Automobilmarktes von einer konzentrierten Gruppe chinesischer E-Auto-Hersteller adressiert werden können.“
Schwer würde dies ihrer Ansicht nach vor allem den Massehersteller Volkswagen treffen. Die Aktien stuften sie – ebenso wie die des französischen Herstellers Renault – auf „verkaufen“ ab und senkten ihr Kursziel auf 100 Euro. Am Freitag war sie bei 108,32 Euro aus dem Handel gegangen.
UBS-Analyst Patrick Hummel schreibt in seiner Studie: „Als ehemalige Nummer eins in China ist das Unternehmen potenziell auf dem Weg in die Marginalisierung und als Nummer eins in Europa wird es wahrscheinlich längerfristig am stärksten von den wettbewerbsintensiven chinesischen Elektroautos betroffen sein.“
Er habe daher seine anfänglich positiven Einschätzung revidiert. VW habe bei E-Fahrzeugen keinen „First-Mover-Vorteil“ mehr und liege auch bei der Umsetzung in Schlüsselbereichen hinter den Erwartungen zurück.
Mit den jüngste Veränderungen im Management und strategische Maßnahmen gehe VW zwar die offensichtlichen Herausforderungen an. „Aber wir halten es für unwahrscheinlich, dass VW den bevorstehenden chinesischen Vorstoß ohne negative Auswirkungen auf das Ergebnis überstehen kann“, schreibt Hummel.
Auf der Automesse IAA in München kündigte VW am Montag an, in zwei Jahren günstigere Elektroautos zu Einstiegspreisen unter 25.000 Euro auf den Markt zu bringen. Ab 2025 biete die weiterentwickelte Plattform MEB+ zehn Prozent mehr Reichweite und Effizienz. Modelle von Volkswagen, Skoda und Cupra sollen in weniger als 20 Minuten ihre Batterien aufladen können.
Mehr: Wie BYD & Co. deutsche Autohersteller aufmischen
Erstpublikation: 01.09.2023, 17:56 Uhr (zuletzt aktualisiert: 04.09.2023, 12:05 Uhr.)
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